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Hunde: So pflegen Sie Fell, Ohren und Krallen

Fellpflege Hund
3. Februar 2023

Ein gepflegter Hund ist ein gesünderer Hund. Und so unterschiedlich unsere Hunde aussehen, so unterschiedlich ist auch ihr Fell und die damit verbundene Pflege. Die verschiedenen Felltypen lassen sich in Unterwollfell, Trimmfell, Schneidefell und Kurzhaar unterteilen. Erfahren Sie hier, wie sie diese am besten pflegen und worauf Sie bei den Ohren und Krallen achten sollten.

Kategorie Unterwollhunde

Das Fell dieser Hunde besteht aus zwei Haartypen: 

Unterwolle: 

  • Ist etwas weicher, leicht gelockt und liegt unter dem Deckhaar. 
  • Dient als Isolationsschicht, schützt vor Kälte und Hitze.

Deckhaar:

  • Dient als Schutzmantel vor Regen, Wind und Sonneneinstrahlung. 
  • Unterwollhunde, die noch ein funktionsfähiges und gutes Fell haben, sollten nicht abgeschoren werden, da ansonsten die Schutzfunktion des Deckhaars verloren geht. 
  • Idealerweise «cardet» man diese Hunde nur. Heisst: Es wird lediglich die lose und tote Unterwolle weggebürstet. Dabei wird niemals die komplette Unterwolle entfernt, sondern nur loses Haar, welches früher oder später sowieso auf dem Teppich oder dem Sofa landen würde. Nach der Behandlung ist deutlich spürbar, wie leicht und durchlässig das Fell ist und wie die Haut «Luft» bekommt. 

Zu den Unterwollhunden gehört z.B. der Border Collie.

 

Kategorie Trimmhunde: 

  • Dieses Fell ist rauer und wirkt oft strubbelig, wenn es ungetrimmt bleibt. 
  • Benötigt eine besondere Pflege. Das Fell ist so aufgebaut, dass das Deckhaar nach und nach «abstirbt» und bereits neues, lebendiges Haar nachwächst. 
  • Hier wird nur mit den Fingern oder mit Trimmstein oder -messer das tote Haar herausgezupft. Dies klingt unangenehm, ist aber nicht schmerzvoll, da das tote Haar nur noch ganz leicht in der Haut verankert ist und nicht mehr richtig versorgt wird. Im Gegenteil – das tote Haar juckt den Hund. Schlimmstenfalls führt ein ungetrimmtes Fell zu Hautekzemen. 
  • Trimmhunde sollten niemals abgeschoren werden, da sonst nur das Haar gekürzt wird, aber das tote Fell noch in der Haut steckt. 

Zu den Trimmhunden gehört z.B. der Schnauzer.

 

Kategorie Hunde mit Schneidefell:

  • Fell ähnelt unseren Haaren. Heisst: Es wächst stetig nach. 
  • Hunde mit Schneidefell müssen regelmässig gebürstet und frisiert werden, damit ihr Fell nicht verfilzt. 
  • Beim Bürsten darauf achten, nicht nur oberflächlich und am Rücken zu bürsten, sondern das Fell strähnenweise sanft bis zur Haut runter durchzubürsten. Auch an Stellen, wo es der Hund nicht so mag.
  • Damit die Haut nicht verletzt wird, muss das alles sehr sanft und mit wenig Druck vonstattengehen. 

Zu den Schneidefellrassen gehört z.B. der Shih-Tzu.

 

Kategorie Kurzhaarrassen:

  • Sehr pflegeleicht, haaren aber dennoch gerne. 
  • Gegen das Haaren hilft kaum eine Bürste, da diese nicht richtig greift. 
  • Sinnvoll ist ein Massagestriegel. Wenn der Hund dann noch gebadet und geföhnt wird, fliegen alle losen Haare weg. 

Zu den Kurzhaarrassen gehört zum Beispiel der Mops.

 

Darf ich meinen Hund baden?

Ja. Allerdings nur mit einem speziellen Hundeshampoo, da unsere Hunde einen anderen pH-Wert als wir Menschen haben. Der pH-Wert der menschlichen Haut liegt in der Regel bei 5,5 – bei Hunden zwischen 6,0 und 8,6, je nach Rasse und Individuum. 

 

Wie oft sollte ich meinen Hund baden? 

  • Immer dann, wenn es dringend notwendig ist. Dies ist der Fall, wenn der Vierbeiner sich beispielsweise in etwas Stinkigem gewälzt hat oder sehr schmutzig ist. 
  • Spätestens dann, wenn Sie beim Streicheln talgige Finger bekommen.
  • In der Regel sollten Hunde etwa alle drei Monate gebadet werden. 
  • Wöchentliches Baden ist, ausser in medizinischen Fällen, nicht angezeigt. 
  • Ist Ihr Hund nach einer Gassirunde im Schmuddelwetter nur an den Pfoten und/oder am Bauch schmutzig, reicht in der Regel eine «Unterbodenwäsche » mit einem nassen Waschlappen oder kurzes Abbrausen des Bauches und der Pfoten mit klarem Wasser.

 

Auch Ohren und Krallen brauchen Pflege


Ohren:

  • Die Ohren sollten sauber und geruchlos sein. 
  • Starker Geruch sowie starke Verschmutzungen und Ohrenschmalz deuten auf eine Entzündung, einen Milbenbefall oder Ähnliches hin. In diesem Fall sollten Sie eine Tierarzt-Praxis aufsuchen. 
  • Bei wenig Ohrschmalz können Sie feuchte Ohrenputztücher oder Ohrentropfen zur Reinigung benutzen. 
  • Bei manchen Rassen wachsen Haare in den Ohren, diese müssen regelmässig gezupft werden, vor allem, wenn sie zu Filzknoten werden.

Krallen:

  • Die meisten Hunde laufen sich ihre Krallen ab, so dass Sie nie selbst die Krallen schneiden müssen. 
  • Da die Wolfs- und Daumenkralle allerdings nicht den Boden berühren, muss hier oftmals «nachgeholfen» werden. Die meisten benutzen hierzu eine spezielle Krallenzange für Hunde. 
  • Die Krallenzange muss scharf sein, damit der Nagel sauber und schnell abgeschnitten und nicht gequetscht wird. 
  • In den Krallen der Hunde verläuft eine Blutader, welche man nicht treffen sollte. Gehen Sie daher immer sehr vorsichtig zur Sache. Gerade bei schwarzen Krallen kann man die Blutader nicht erkennen.
  • Erwischen Sie dennoch einmal die Blutader, sollte die Blutung innerhalb weniger Minuten von alleine aufhören. Ansonsten muss die Kralle so rasch als möglich von einem Tierarzt verödet werden. 
  • Die richtige Krallenlänge erkennen Sie daran, dass die Krallen nicht oder nur minimal den Boden berühren. Niemals sollten sie so lange sein, dass sie sich nach oben biegen oder zu kringeln beginnen.
  • Permanent ungestutzte Krallen können zu Fehlhaltungen und damit zu gesundheitlichen Schäden führen.