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Ratgeber

Obstbäume zurückschneiden – aber richtig

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17. September 2021

Um Obstbäume gesund zu halten und den bestmöglichen Ertrag zu gewährleisten, sollten sie jedes Jahr zurückgeschnitten werden. Wir erklären Ihnen die Grundlagen und helfen Ihnen, das passende Werkzeug dafür zu finden.

Die Grundlagen und die passenden Werkzeuge

Um Obstbäume gesund zu halten und den bestmöglichen Ertrag zu gewährleisten, sollten sie jedes Jahr zurückgeschnitten werden.

Der richtige Zeitpunkt

Obstbäume werden mit Vorteil dann geschnitten, wenn sie keine Blätter mehr haben. Zum einen sind die einzelnen Äste besser sichtbar, was das Zurückschneiden einfacher macht. Zum andern entzieht der Baum im Herbst seinen Blättern die Nähstoffe und speichert diese. Wird ein Baum vorher zurückgeschnitten, kann dieser Nährstoffaustauch nicht mehr im vollen Ausmass stattfinden.

Die richtigen Äste

Vertikal nach oben wachsende, dünne Äste wachsen sehr schnell, tragen aber wenige Früchte – horizontal wachsende Äste wachsen langsamer, tragen dafür aber viele Früchte. Um den Ertrag zu steigern, sind deshalb die waagrecht verlaufenden Äste zu fördern und die senkrecht verlaufenden Wassertriebe zurückzuschneiden oder herunterzubiegen.

senkrecht wachsende Äste schneiden
Baumäste schneiden

Wenn sich zwei Äste berühren oder sich sogar gegenseitig im Weg sind, sollte einer von beiden entfernt werden. Dies gilt generell für alle Äste, die in eine aussergewöhnliche Richtung wachsen und so das Wachstum anderer Äste stören.

Ebenfalls entfernt werden dürfen Wurzeltriebe und überflüssige Seitentriebe. Diese verbrauchen vor allem Nährstoffe und können sich deshalb negativ auf den Ertrag auswirken.

abstehende Äste schneiden
kleine Äste schneiden

Zu guter Letzt sollten auch zu nahe nebeneinander wachsende Äste vermieden werden. Deshalb darf auch hier der weniger stark ausgebildete Ast entfernt werden.

zu nah liegende Äste schneiden

Das richtige Mass

Wie stark Sie Ihre Obstbäume zurückschneiden, hängt vor allem davon ab, welches Ziel Sie damit verfolgen. So fördert ein starker Rückschnitt vor allem das Holzwachstum und ein leichter Rückschnitt den Früchteertrag. Generell ist der Hobbygärtner eher zurückhaltend und schneidet eher zu wenig zurück, als zu viel. Seien Sie ruhig ein wenig mutig und schneiden Sie etwas mehr ab!

Der richtige Schnittpunkt

Schneiden Sie die Äste immer direkt hinter dem Astring, also möglichst nahe am Haupt-Ast oder Stamm ab. Damit wird verhindert, dass der Baum aus dem zurückbleibenden Stummel wieder austreibt.

Das richtige Werkzeug

Für dünnere Äste, die mit einer Astschere auf einmal abgeschnitten werden können, verwenden Sie am besten eine Bypass-Astschere oder eine Bypass-Gartenschere. Bei dickeren Ästen sollten Sie jedoch eine Ast-Säge einsetzen, denn hier würde eine Schere die Äste zu sehr quetschen und den Baum verletzen.